Älter werden – eine Reise voller Überraschungen
Auf dieser Seite habe ich für Sie einige Bücher ausgewählt und kurz kommentiert. Sie sind als anregende und ermutigende Reiselektüre gedacht, aber auch zum selbständigen Vertiefen und Erweitern Ihrer Gedanken.
A. Älter werden – Gesundheit und Gehirnentwicklung
Hans Günter Gassen: Das Vierte Quartal - Wie und warum sich unser Körper im Alter verändert, Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG) Darmstadt, 2011
Gassen (Jahrgang 1938) ist Professor für Biochemie an der TU Darmstadt und Verfasser zahlreicher Sachbücher. Umfassend und spannend erklärt er, was mit uns geschieht, wenn wir älter werden und wie wir unsere Lebensqualität und Leistungsfähigkeit auch im fortgeschrittenen Alter erhalten und damit ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen können. Diese Ausgabe der WBG ist zudem sehr anschaulich mit Grafiken und Bildern bestückt.
Gene D. Cohen: Vital und kreativ – Geistige Fitness im Alter, Patmos Verlag, Düsseldorf, 2006
Cohen ist ein renommierter amerikanischer Altersforscher, Psychiater und Professor für Gesundheitswissen-schaften. Seine Botschaft: Es ist überhaupt nicht nötig, Angst vor dem Älterwerden zu haben. Wir werden nicht nur weiser, sondern auch kreativer. Von ihm stammt das Konzept der Entwicklungsintelligenz und das sogenante Vier-Phasen-Modell. Das Vorwort stammt von dem deutschen Hirnforscher Martin Spitzer.
Sherwin B. Nuland: Die Kunst zu altern - Weisheit und Würde der späten Jahre, Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007
Nuland ist Professor für klinische Medizin und amerikanischer Erfolgsautor. Er beschreibt ausführlich welche Auswirkungen das Älterwerden auf Körper und Geist hat; er betont aber auch aus eigener Erfahrung (Jahrgang 1930): Je genauer wir wissen, was auf uns zukommt, desto besser können wir uns auf diese Etappe einstellen und trotz körperlicher Einbußen ein zufriedenes und erfülltes Leben führen.
Martin Korte: Jung im Kopf – Erstaunliche Einsichten der Gehirnforschung in das Älterwerden, Deutsche Verlags-Anstalt, München, 2012
Der Deutsche Hirnforscher und Lernexperte (Professor für Neurobiologie an der TU Braunschweig) zeigt, dass unser Gehirn Unglaubliches leisten kann – und das sogar sehr lange. Die Denk- und Gedächtnisfähigkeiten älterer Menschen werden in vielen Bereichen sogar besser, allerdings nur, wenn drei ganz wichtige Dinge dabei beachtet werden: Lernen, Laufen, Lieben.
Ernst Pöppel / Beatrice Wagner: Je älter desto besser - Überraschende Erkenntnisse aus der Hirnforschung, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München 2010
Ein Buch, das man lesen sollte, wenn bereits der Gedanke an graue Haare Unwohlsein auslöst. Denn darin gewährt einer der führenden deutschen Gehirnforscher (Jahrgang 1940!) auf kluge und unterhaltsame Weise Einblicke in die faszinierenden Fähigkeiten unseres Denkorgans. Seine Erkenntnis: Mit zunehmendem Alter arbeitet es immer besser, jedenfalls was bestimmte Fähigkeiten betrifft. Und die muss man kennen, verstehen und richtig nutzen. In zehn Thesen, aufgelockert durch Praxisberichte, Tipps, Interwiews und Zitate berühmter Menschen, zeigt er auf, wie jeder Einzelne davon profitieren kann.
Anselm Grün: Gelassen älter werden – Eine Lebenskunst für hier und jetzt, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau, 2011
Anselm Grün ist bekannt als einer der populärsten spirituellen Autoren unserer Tage. Er ist Cellerar der Abtei Münsterschwarzach, Jahrgang 1945 und rät, das Leben nicht auf später zu verschieben, sondern das zu tun, was jetzt ansteht: Gelassenheit entwickeln im Vertrauen darauf, was man bisher schon alles bewältigt hat. Ein Tipp für Leser, die Ihre Kraft eher aus dem spirituellen Glauben als dem Wissen (z.B. der Neurowissenschaften) schöpfen.
B. Älter werden und Gesellschaft
Generali Altersstudie 2013: Wie ältere Menschen leben, denken und sich engagieren, Lizenzausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2012
Die knapp 600-seitige von der Generali Deutschland Holding AG in Auftrag gegebene und vom Institut für Demoskopie Allensbach geleitete Studie beschreibt aus verschiedenen Perspektiven das Lebensgefühl sowie die materielle, soziale und gesundheitliche Situation der 65- bis 85-jährigen in Deutschland. Fazit: Sie sind mehr-heitlich weder vereinsamt noch unzufrieden, weder arm noch antriebslos. Sie angegieren sich in der Familie, üben Hobbys aus, gehen eigenen Interessen nach, und viele sind bürgerschaftlich aktiv. Klingt zu schön um wahr zu sein. Deshalb auch etwas Schatten: Viele Ältere fürchten bei nachlassenden Kräften und schwindender Gesundheit ihre Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit zu verlieren – und äußern entsprechend ihre Erwartungen an Staat und Gesellschaft.
Andreas Kruse / Hans-Werner Wahl: Zukunft altern – individuelle und gesellschaftliche Weichenstellungen, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 2010
Alt werden will jeder, alt sein nicht unbedingt. Doch was bestimmt unser Leben im Alter jenseits von biologischen Faktoren? Die Botschaft der beiden Alternsforscher: Alter kann „erfüllter Lebensabend“ bedeuten, wenn die individuellen und gesellschaftlichen Weichen rechtzeitig und richtig gestellt werden. Eine akademische geprägte Betrachtung.
C. Älter werden - die letzten Berufsjahre und mögliche Veränderungswünsche
Richard Nelson Bolles: Die besten Jahre – Planen Sie jetzt, wie Sie nach dem Job leben wollen, Campus Verlag GmbH, Frankfurt, 2008
Bolles ist einer der weltweit führenden Experten für Karriere- und Lebensplaung. Hier stellt er (gemeinsam mit John E. Nelson) sein praxiserprobtes Programm zur Entwicklung des ganz persönlichen „Wohlfühl-Ruhestandes“ mit zahlreichen Übungen und Checklisten vor. Sein Credo: Haben Sie vor, erst nach dem Job all das zu verwirk-lichen, wovon Sie schon immer geträumt haben, dann fangen Sie am besten vorher (jetzt gleich!) damit an. Bolles beschreibt auch ausführlich, welche Veränderungen sich im Blick auf die Work-Life-Balance dabei ergeben. Im Anhang ist eine von Madeleine Leitner für deutsche Verhältnisse entwickelte prall gefüllte Liste mit Internet-Links und Buchhinweisen zu den angesprochenen Lebensbereichen enthalten. Eine äußerst anregende Fundgrube!
Richard Nelson Bolles: Durchstarten zum Traumjob – Das Workbook, Campus Verlag GmbH, Frankfurt, 2007
Ein Arbeitsbuch mit zahlreichen Checklisten zum Entdecken der eigenen Fähigkeiten, Talente aber auch Vor-stellungen vom „richtigen“ Traumberuf – und sei es auch erst kurz vor der Rente (oder danach). Ebenfalls von Madeleine Leitner für deutsche Verhältnisse überarbeitet.
Hesse/Schrader: Training Berufsorientierung – Entdecken Sie Ihre Fähigkeiten und wählen Sie den Job, der zu Ihnen passt. Stark Verlagsgesellschaft mbh&Co. KG, 2012
Die beiden Autoren beschäftigen sich schon seit 30 Jahren mit Berufsorientierung und -beratung, haben zahlreiche Bücher veröffentlicht und ein eigenes „Büro für Berufsstrategie“ in Berlin. Dieses Buch enthält zusätzlich eine CD-Rom mit Checklisten, Arbeitsblättern, Mustervorlagen (z.B. zur Potenzialeanalyse) und einen Extraabschnitt mit „Perspektiven für Bewerber über 45“.
Brigitte Scheidt: Neue Wege im Berufsleben – Ein Ratgeber und Arbeitsbuch zur beruflichen Neuorientierung, GABAL Verlag GmbH, Offenbach, 2009
Die Autorin ist Diplompsychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Karriereberaterin, Coach und begleitet seit vielen Jahren Menschen bei persönlichen und beruflichen Veränderungen. Zentrale These: Berufliche Neu-orientierung funktioniert nicht nur rational, sondern geht mit einem mitunter längeren psychischen Entwicklungs-prozess einher, auch mit Unsicherheiten und Ängsten. Daraus erwächst bei Erfolg eine neue berufliche Identität. Zahlreiche Checklisten, Fallbeispiele und Tipps sowie ein leicht verständlicher Stil helfen bei der Neuorientierung.
D. Der Ruhestand ist eingetreten – oder steht unmittelbar „vor der Tür“
Dagmar Giersberg: Und dann? - 101 Ideen für den Ruhestand, W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co., Bielefeld, 2011
Die Autorin stellt zahlreiche Möglichkeiten vor, wie Sie Ihr Leben dann gestalten könnten. Hier finden Sie auch Adressen und Ansprechpartner von Netzwerken und Interessenverbänden, die Ihnen helfen, kreativ und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Und es gibt Tipps in rechtlichen und finanziellen Fragen rund um die zukünftigen Aktivitäten.
E. Zum Abschluss noch ein paar Bücher, die Ihnen vielleicht auch helfen
Sie haben mich in den letzten Jahren bei der Entwicklung meines Beratungsansatzes besonders begleitet:
Maren Fischer-Epe Coaching: Miteinander Ziele erreichen MITEINANDERREDEN: Praxis, Hrsg.: Friedemann Schulz von Thun RoRoRo-Sachbuch 61954 Reinbek bei Hamburg, 5. Aufl. März 2008
Maren Fischer-Epe Selbstcoaching: Hintergrundwissen, Anregungen und Übungen zur persönlichen Entwicklung RoRoRo-Sachbuch 62283 Reinbeck bei Hamburg, 2.Aufl. Febr. 2009
Evelin Maaß / Carsten Ritschel Coaching mit NLP Erfolgreich coachen im Beruf und Alltag Junfermann Verlag, Paderborn, 2005
Harlich H. Stavemann Sokratische Gesprächsführung in Therapie und Beratung Beltzverlag, Weinheim, 2. Aufl. 2007
Michael Luther / Jutta Gründonner Königsweg Kreativität Junfermann Verlag, Paderborn, 1998
Ulrich Ott Meditation für Skeptiker Ein Neurowissenschaftler erklärt den Weg zum Selbst O.W.Barth Verlag, München, 2010
Jon Kabat-Zinn Gesund durch Meditation Das große Buch der Selbstheilung durch MBSR Knaur Taschenbuch 87658, Knaur - Menssana, 2013
Michael Stefan Metzner Achtsamkeit und Humor Das Immunssystem des Geistes Schattauer GmbH, Stuttgart, 2013
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